Das erste Mal
2017 besuchten wir ein zweites Mal Island. Unsere Reise führte uns zu Beginn in den Westen. Dort erlebten wir schon mal einen sehr gigantischen Tag.
Nachdem wir am Abend, nach einem sehr erlebnisreichen Tag, aus dem Hottub stiegen, schaut ich auf meine Aurora Borealis App. Theoretisch sollte es etwas zu sehen geben. Allerdings waren wir direkt mit unserem Ferienhaus in der Ortschaft Ólafsvík. Dort gab es Straßenbeleuchtung und viele beleuchtete Häuser.
Ein Blick in Richtung Norden und ich sah tatsächlich einen ganz leichten Schein. Schnell die Kamera auf das Stativ gepackt und improvisierend die ersten Aufnahmen geschossen. Das Ergebnis überzeugte mich später jedoch nicht. Dennoch war es ein fantastisches Erlebnis.
Bevor die Geschichte zur Reise weitergeht, gibt es nun die ersten drei Fotos von mir, bei denen ich versucht habe Polarlichter einzufangen. Das erste Mal Polarlichter und das erste Mal der Versuch diese einzufangen.
Wie schon beschriebe, überzeugt hatte mich das Ergebnis nicht. Doch der erste Moment war schon sehr überwältigend.
Es sollten bessere Bilder folgen. Vier Tage später waren wir im Norden von Island unterwegs und wie erhielten unsere zweite Chance.
Das zweite Mal
Unser zweites Ferienhaus stand in Íllugastaðavegur, ungefähr 20 km von Akureyri entfernt. Das Wetter im Norden bot uns die volle Bandbreite Islands. Dennoch hatten wir eine sehr schöne Zeit im Norden.
Am zweiten Tag im Norden, hatten wir wieder mal eine größere Tour gemacht. Laut der Wettervorhersage war die Sichtung von Polarlichter gar nicht mal so schlecht. Nach dem Abendessen wollten wir noch eine Runde im Hottub baden. Gespeist mit Wasser aus einer heißen Quelle, musste man kaltes Wasser beimischen, um sich nicht zu verbrühen. Das war schon mal ein Erlebnis schlechthin. Heißes Wasser aus einem Brunnen mit rund 70° Grad.
Während dem Einfüllen konnte man mit dem bloßen Auge sehen, dass sich etwas am Himmel tat. Ein gigantischer Abend, bei dem ich die nachfolgenden Bilder einfing.
Bisher habe ich immer nur wenige Bilder zur der Reise veröffentlicht, da ich der Ansicht war, das man den Leser mit zu viel Aurora Borealis nerven könnte. Heute sage ich mir, egal.
Es war ein so unbeschreibliches Erlebnis. Die Bilder drücken dabei nur ein Teil dessen aus, was wir erlebt haben. Wer sich für die Aurora Borealis interessiert, schaut sich die Bilder an und die Andren klicken halt einfach weiter.
Man muss sich vorstellen, es ist zwischen 20:00 und 23:00 Uhr am Abend. Die Außentemperatur liegt bei rund 5° Grad. Um uns herum ist es stockdunkel. Keine Straßenlaternen, kaum beleuchtete Häuser, Ruhe und das Einzige was man hört ist der Wind.
Zwischendurch sah man entfernte Lichter von Autos, die nahezu Geräuschlos im Dunkeln verschwanden.
Am Himmel eine wabernde grüne Masse aus Licht. Erste ein grüner Streifen, er ist fast in der Form eines Regenbogens. Jedoch immer in Bewegung, mit immer neuen Formationen und unterschiedliche Lichtintensität.
Nahezu ehrfürchtig drückte ich auf den Fernauslöser, nachdem ich x-Mal die Einstellungen der Kamera geprüft hatte. Ehrfürchtig wartete ich die bis zu sechzig Sekunden ab, die meine Kamera für eine Aufnahme benötigte. 30 Sekunden belichten und 30 Sekunden speichern. Alleine dies versetzte mich in eine unbeschreibliche eigene Ruhe. Fast eine Form der Trance. Einfach sprachlos und ein Gefühl von Frieden mit mir und der Welt.
Es war einfach tiefenentspannt. Als es irgendwann doch zu kalt wurde, setzten wir uns in den Hottub und schossen weiter das eine oder andere Foto.
Ehrfürchtig und recht klein fühlte ich mich bei diesen Lichtern, die uns die Natur in der Nacht schenkte. Oftmals nicht oder nur kaum zu sehen, weil die Lichtverschmutzung doch zu hoch ist. Manchmal auch nur ganz zaghaft und leicht, nur mit einer Langzeitbelichtung einzufangen. Dies grüne Licht mit den vielen anderen Lichtern und den Lichtern der Sterne am Nachthimmel.
Ein Erlebnis, dass ich sicherlich nicht vergessen werden.
Bei der nun wiederholten Bearbeitung aller 431 Fotos, habe ich unterschiedliche Einstellung probiert. Daher verzeiht es mit, wenn manche Bilder gleich oder ähnlich ausschauen. Es war das zweite Mal, das ich Polarlichter sah und fotografierte. Letztendlich blieb für uns eine Ausbeute von rund 40 Bildern an diesem Abend im Norden von Island.
Hier nun die von mir fotografierten.